Marija Ilicic - Gedenken an die Opfer der NS- „Euthanasie“- Morde

 

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele geistig und körperlich behinderte Menschen systematisch ermordet, da sie von den Nationalsozialisten als «lebensunwertes Leben» betrachtet wurden. Um an diese schrecklichen Ereignisse zu erinnern, haben die Schüler der Jahrgängen 10 und 13 am 25.09. und 26.09.2018 an zwei Workshops zum Thema NS- „Euthanasie“ teilgenommen. Den Workshop leiteten Frau Gilfert und Herr Boldt.

Julia Gilfert beschäftigte sich mit der „Euthanasie“ im Dritten Reich, aber vor allem beschäftigt sie sich mit ihrer Familiengeschichte. Durch die klein angefangene Forschung zu ihren Familienmitgliedern entwickelte sich ihr Workshop zu NS-Rassenhygiene, NS-„Euthanasie“ und Familiengeschichte. Anhand erforschter Quellen, Fundstücke und Schriftstücke hat sie herausgefunden, dass ihr Großvater im Nationalsozialismus durch die NS- „Euthanasie“ ermordet wurde.

Julia Gilfert nahm die Schüler auf eine bewegende und interessante Zeitreise mit, die durch die Gruppenarbeiten mit Biografien und Zeitdokumenten verdeutlicht wurde.  

In ihrem Workshop geht es um „VIER LEBEN“ genauer gesagt um „Vier Menschen, vier Geschichten - vier Leben“. Die Schüler wurden in vier Gruppen eingeteilt, weil die Geschichte von Julia Gilferts Großvater Walter Frick noch mit drei weiteren Menschen zusammenhängt, nämlich mit seiner Frau Luise und seiner Schwester Hedwig, sowie der Geschichte seines Schwagers Armin. Die vier eingeteilten Gruppen beschäftigten sich in den Arbeitsphasen mit einer dieser Personen.  Die Schüler bekamen Biografieabschnitten und Texte oder Dokumente, die zu den entsprechenden Biografieabschnitte passten. Zu den Dokumenten gehörten Tagebucheinträge der Personen, oder auch Gesundheitsfragebögen oder Briefe. In den Gruppen wurde schließlich über die Fragen und Aufgabenstellungen diskutiert und sich ausgetauscht.

Während des Workshops haben sich die Schüler intensiv mit den „VIER LEBEN“ beschäftigt und konnten sich verschiedene Gedanken dazu machen, sowohl über Walter Frick, der in die Nervenheilanstalt eingewiesen wurde, als auch über Armin, der Walter sozusagen verraten hat und ihn in die Nervenheilanstalt gebracht hat.

Am Ende des Workshops haben alle Schüler über die Erfahrungen und Empfindungen während der Arbeitsphasen gesprochen und konnten an Frau Gilfert persönlich inhaltliche Fragen und an Herrn Boldt historische Fragen stellen.

 
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“ (aus dem Talmud)

#nievergessen
 

Bei Nachfragen und weiteren Informationen:


www.lebenswertes-leben.net

www.facebook.com/gedenken.walterfrick

 

 

Exkursion der 11b in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme

 

Am 30.05.2018 waren wir Schüler der 11B auf Exkursion in dem ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme, wo sich heute die Gedenkstätte Neuengamme befindet.

Unsere ersten Gedanken noch vor dem eigentlichen Besuch drehten sich hauptsächlich um das undenkbare Leid, welches die Häftlinge dort Tag für Tag erleben mussten. Es ist für uns heute schwer vorzustellen, wie die Menschen in einem Konzentrationslager tatsächlich gelebt haben. ‘‘Gelebt‘‘ wäre hier das falsche Wort, die treffende Bezeichnung wäre ‘‘überlebt‘‘. Unter unmenschlichen Bedingungen gingen sie hier ihrer Zwangsarbeit nach.

Als wir die ersten Eindrücke des Konzentrationslagers sammelten, einem früheren Ort des Schreckens, durchfuhr uns sofort eine düstere und bedrückende Stimmung. Es war ein merkwürdiges Gefühl dort zu stehen, wo die Häftlinge früher gestanden haben, zu einem ganz unterschiedlichen Zeitpunkt der Geschichte. Während der Führung durch das Gelände bekamen wir eine Vorstellung, wie dort gearbeitet und gelebt wurde. Die Abgrenzung der einzelnen Abschnitte des komplexen Arbeitsbereiches waren durch einen angsteinflößenden Stacheldrahtzaun voneinander getrennt. Die tödlichen Arbeiten waren auch nach dem Besuch grausam anzusehen. Zum Beispiel der Pfad über dem errichteten Kanal. Dort mussten die Arbeiter die Karren herüberschieben und sobald einer ausrutscht und die Karre in das Wasser fiel, musste man diese eigenständig wieder herausholen. Es war nicht selten, dass sich die Häftlinge mit Absicht samt ihrer Karre hinunterstürzten. In dem weiteren Verlauf des Besuches lief uns öfter ein Schauer über den Rücken, als der Guide über die Geschichten von einzelnen Häftlingen berichtete und das Geschehen an den verschiedenen Orten des KZ schilderte. Als wir später erzählt bekamen, dass das ehemalige KZ seit 1948 als Gefängnis genutzt wurde, waren wir zuerst sprachlos. Ein solcher Ort symbolisiert die Geschichte und wie sollte solch ein Ort zur Aufbewahrung von Häftlinge der ganz anderen Art genutzt werden. Der Grund war simpel. Die Anlage des KZ war recht gut erhalten, die Baracken wurden zerstört und neue Zellenblocks errichtet. Bei unserem Besucht konnte man einen solchen Block sehen, der in der Gedenkstätte erhalten wurde. In dem Haus des Gedenkens am Ende der KZ-Gedenkstätte wurden die bekannten Namen der Häftlinge niedergeschrieben. Es war erschreckend zu sehen, wie viele Opfer das KZ Neuengamme gefordert hatte.

Resümierend war der Besuch lehrreich und bereichernd für uns. Es bleibt die Frage, ab wann die Verantwortung endet. Wir sind Teil der Geschichte und können heute nur rückblickend auf die damalige NS-Zeit zurücksehen, oder versuchen die Historie nachzuvollziehen. Die vergangene Geschichte ist und bleibt ein Teil unserer Geschichte und unserem Erachten nach ist es wichtig, Anteil an der Vergangenheit zu haben und aus ihr zu lernen.

Zur Geschichte des Lagers:

Am 04. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Neuengamme durch britische Truppen geräumt vorgefunden, nachdem die Lager-SS die noch lebenden Häftlinge evakuierten und in sogenannten Todesmärschen in verbliebene KZ führten oder auf Schiffe im Lübecker Hafen verbrachten. Über 7000 Häftlinge aus Neuengamme kamen durch einen Bomberangriff britischer Flugzeuge ums Leben, die das Schiff für ein Transportschiff der SS hielt.

Das KZ Neuengamme war seinerzeit nicht als reines Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau, Treblinka oder Sobibor entworfen worden, sondern war als Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeitslager geplant. 1938 wurde es als Außenlager des KZ Sachsenhausen in Betrieb genommen und war ab 1940 ein eigenständiges Lager. Zu beachten war, dass der Fokus auf Vernichtung durch Arbeit lag, wer also als Kriegsgefangener, insbesondere aus den Gebieten des damaligen Polen der UdSSR usw. kam, hatte eine durchschnittliche Überlebenserwartung im Lager von einigen Wochen bis zu wenigen Monaten. Hauptsächlich wurden in dem Lager Ziegelsteine hergestellt, die durch Lastenkähne ins nahegelegene Hamburg verschifft worden waren. Große Teile des Hamburger Stadtbildes mit seinen charakteristischen roten Backsteinen waren mit Steinen des KZ Neuengamme errichtet worden. Ebenso wurden Waffen der Firma Walther dort gefertigt oder die Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit im Stadtgebiet Hamburg oder den umliegenden Langstrichen eingesetzt. Ebenso wurden über 20 Lagerkinder nach Hamburg zum Bullenhuser Damm gebracht und dort zu medizinischen Versuchen missbraucht. Im Rahmen dieser grausamen Experimente wurden die Kinder und deren Betreuungspersonal durch die SS aus Angst vor den herannahenden britischen Truppen umgebracht.

Die Bewohnerinnen und Bewohner der benachbarten Ortschaften wie beispielsweise Altengamme wussten um die Vorgänge im Lager. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges versuchte die Stadt Hamburg relativ rasch, die enge Verzahnung zwischen Stadt und KZ zu verwischen, indem auf dem Gelände eine Justizvollzugsanstalt und später eine Jugendstrafanstalt errichtet worden sind. Reste dieser Anlagen sind noch heute als Erinnerung auf dem Gelände der Gedenkstätte zu besichtigen.

Falls wir Ihr und Euer Interesse geweckt haben, die Gedenkstätte zu besuchen, so kann man sich im Vorfeld unter https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/ informieren.

 

Autoren: die Klasse 11b

 

Quelle: Lübecker Nachrichten, 08.11.2014

Weitere Artikel dazu entnehmen Sie bitte unserem Archiv hier.

Kurznachrichten...

 

Geänderte Buskartenanträge

Quelle: Büchener Anzeiger, 22.01.2019

Quelle: Büchener Anzeiger, 12.09.2018

 

FBG-Schulkleidung im Onlineshop

 

Übergabe der Spendeneinnahmen anlässlich der zwei Aufführungen von "Monsieur Claude und seine Töchter" im Kinder-Hospiz "Sternenbrücke" in Hamburg Rissen

 

 

Büchens Schulsanitäter sind jetzt schneller zu erkennen - Gemeinde spendiert Kapuzen-Sweatshirts

 

 

Büchen (wre). Heute übergab die Gemeinde Büchen im Rahmen der Bundesjugendspiele neue Kapuzen-Sweatshirts an die Schulsanitäter der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule. Damit sind die Schüler hier weiterlesen...

 

 

Monsieur Claude

Quelle: Büchener Anzeiger, 02.06.2018

 

Trainerausbildung in Büchen

Quelle: Büchener Anzeiger, 23.05.2018

 

Wahlhelfer in Büchen

Quelle: Büchener Anzeiger, 23.05.2018

 

Schüler fuhren zur Streitschlichterausbildung

 

Büchen (LOZ). Für 17 Schülerinnen und Schüler der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe ging es von Dienstag, 9. Januar, bis Freitag, 12. Januar, zur Ausbildung zum Streitschlichter beziehungsweise zur Auffrischung der Tätigkeiten nach Welzin in ein Selbstversorgerhaus. Hier musste zusammen gekocht und gelernt werden. Unter den 17 Teilnehmern waren diesmal vier junge Schülerinnen und Schüler, die diese Ausbildungsfahrt zum ersten Mal mitmachen durften.

Sarah, Isabell, Justin und Felix wollten in diesen Tagen lernen, wie...

 

Neuer Busfahrplan Büchen - Schwarzenbek ab 11.12.2017

 

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